Im Netzwerk Fotoarchive

Demonstration von Schülern, Studenten und anderen jungen Erwachsenen gegen die Erhöhung der Straßenbahnpreise am 31. Januar 1968 in Kiel. Dabei blockierten Demonstranten die Straßenbahn an der Holstenbrücke. Vorne rechts im Bild: Holger Rüdel, 16 Jahre alt, mit Kamera und Blitzgerät. Foto: Friedrich Magnussen. Quelle: Stadtarchiv Kiel, Bestand 2.3 Magnussen 21679.
Demonstration von Schülern, Studenten und anderen jungen Erwachsenen gegen die Erhöhung der Straßenbahnpreise am 31. Januar 1968 in Kiel. Dabei blockierten Demonstranten die Straßenbahn an der Holstenbrücke. Vorne rechts im Bild: Holger Rüdel, 16 Jahre alt, mit Kamera und Blitzgerät. Foto: Friedrich Magnussen. Quelle: Stadtarchiv Kiel, Bestand 2.3 Magnussen 21679.

Mit der Erfindung des Rollfilms durch George Eastman 1889 und vor allem des Kleinbildsystems durch Oskar Barnack 1913 waren die Voraussetzungen für die Konstruktion kleiner, mobil einsetzbarer, aber doch extrem leistungsfähiger Kameras gegeben. Das war die Geburtsstunde des modernen Fotojournalismus. Fortan konnten die Bildreporter der großen Zeitungen, Illustrierten und Nachrichtenagenturen überall flexibel agieren und hautnah von den Brennpunkten des Weltgeschehens berichten. Die Fotografie wurde so zum „Auge des 20. Jahrhunderts“.

Diese dokumentarische und zugleich aufklärerische Funktion der Fotografie inspirierte mich schon als Schüler. Als ich Ende 1967 mit 16 Jahren die erste eigene Kamera in der Hand hielt, suchte ich meine Motive auf der Straße und wurde Zeuge einer aktionsgeladenen Zeit des Aufbruchs. Ich fotografierte zum Teil im Auftrag von Schüler- und Studentenzeitungen, später auch als freier Mitarbeiter des Magazins „Konkret“ und anderer Publikationen.

Dieses zeitgeschichtliche Bildarchiv umfasst mehrere tausend Aufnahmen auf Negativ- und Diafilm. In loser Folge habe ich auf dieser Website daraus Ausschnitte veröffentlicht, unter anderem in dem Artikel „1968 und danach. Entdeckungen im eigenen Bildarchiv“.

Ich freue mich, dass dieser Beitrag das Interesse des Netzwerks Fotoarchive geweckt hat und die Geschichte meines historischen Bildarchivs im Juli 2018 in das Portfolio des Netzwerks aufgenommen und veröffentlicht wurde.

Das Netzwerk Fotoarchive: „Initiativen vernetzen und engagierte Kräfte bündeln“

Wer ist das Netzwerk Fotoarchive und um welche Ziele geht es?

2011 wurde auf Initiative von „Photonews“ der gemeinnützige Verein Netzwerk Fotoarchive gegründet. Bedeutende Fotografenverbände und Fotografie-Vereine in Deutschland gehörten zu den Gründungsmitgliedern, darunter die Deutsche Gesellschaft für Photographie, der BFF Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter, der Bundesverband der Pressebild-Agenturen und Bildarchive, FREELENS sowie die Deutsche Fotothek in Dresden. Wenig später kam die Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte (bpk) dazu.

„Geplant ist, Schritt für Schritt Informationen über bestehende Archive und Institutionen zu sammeln und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Fotografen oder deren Erben soll bei der Suche nach einem Ort für ihre Bilder geholfen sowie Institutionen bei der Sicherung und Aufarbeitung einzelner Archive unterstützt werden“ („Über uns“).

Im September 2017 wurde das Netzwerk Fotoarchive von der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) übernommen und als eigenständiger Verein aufgelöst. Fortan werden die Aktivitäten unter dem Dach der DGPh fortgeführt.

 

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