Kannesteinen

Kannesteinen, Insel Vågsøy, Norwegen © Holger Rüdel
Kannesteinen, Insel Vågsøy, Norwegen © Holger Rüdel

Wie eine von Menschenhand geschaffene Skulptur ragt der Fels Kannesteinen (deutsch: Kannestein) aus dem Meer hervor. Er befindet sich an der Küste der Insel Vågsøy im westlichen Norwegen. Unter den vielen landschaftlichen Top-Attraktionen im Land der Elche und Rentiere ist dieses eindrucksvolle Felsmonument immer noch ein Geheimtipp. Gut so! Denn dadurch hat man als Landschaftsfotograf in der Regel alle Zeit der Welt, mit Kamera(s) und Stativ ungestört die optimale Position auf dem schwer begehbaren, glitschigen Terrain zu finden, auf passendes Licht und Strömung zu warten und dann die Bildserien aufzunehmen.

Geformt durch das Meer

Der etwa vier Meter hohe Stein wurde im Laufe der Zeit durch die Gewalt des Meeres – Wellen und loses Gestein – geformt. Die Natur als perfekter Künstler: Kein Bildhauer hätte die pilzförmige Gestalt des Felsens eleganter in Szene setzen können. Und sicher auch nicht den mit dem Kannesteinen korrespondierenden rechten Felsblock derart passend mitgestaltet.

Doch die Tage dieses Kunstwerks der Natur sind gezählt: Irgendwann, so vermutet man, wird der Stein aufgrund der Kräfte des Meeres an seiner schmalsten Stelle abbrechen.

Stimmung der Zeitlosigkeit

Noch aber wirkt der Kannesteinen in der kaum besiedelten Bucht an der Westküste von Vågsøy nicht fragil und vergänglich, sondern im Kontext der kargen, fast monochromen grau-grünen Küstenlandschaft wie ein Monument der Zeitlosigkeit.

Genau diese Stimmung wollte ich in meiner Farbserie festhalten. Ich nutzte deshalb einen Tag mit bedecktem Himmel, um das Panorama der Bucht mit dem Kannesteinen im Zentrum bei diffusem Licht und ablaufendem Hochwasser aufzunehmen. Eine lange Verschlusszeit ließ Wellen, Strömung und Wolken in Undeutlichkeit verschwimmen.

Eine Stimmung der Zeitlosigkeit, eingefroren im Lichtbild.

 

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