Nikon D600: Staubprobleme und wie man sie löst

Nikon D600 Referenzbild Staubentfernung © Holger Rüdel
Das Referenzbild für die Staubentfernung – hier auf dem Monitor einer Nikon D600 – wird als NDF-Datei von der Kamera gespeichert und in der Nikon-Bildbearbeitungssoftware Capture NX 2 zur Beseitigung von Störungen genutzt. © Holger Rüdel

Die Nikon D600 ist eine hervorragende Vollformat-Kamera, ärgert ihre Besitzer allerdings mit einem stark verschmutzten Sensor. Untersuchungen ergaben, dass sich schon nach wenigen Auslösungen zahlreiche Partikel auf dem Sensor sammeln, wobei die Konzentration bildseitig oben links am stärksten ist. Die störenden Elemente treten selbst dann auf, wenn man nie das Objektiv wechselt! Und sie kommen nach einer Sensorreinigung in kürzester Zeit wieder. Es handelt sich also offenkundig um einen Prozess, der innerhalb des Gehäuses abläuft. Seit Wochen kursieren im Internet verschiedene Versionen über die Ursache dieses Problems, das Nikon nach anfänglicher Zurückhaltung laut einem Pressebericht inzwischen offiziell anerkannt hat. „Wir arbeiten mit Nachdruck an einer Lösung“, wird die Nikon-Deutschland-Vertretung Mitte Dezember 2012 zitiert, „und werden diese dann schnellstmöglich bekanntgeben“.

Auch ich bin ein Opfer des D600-Staubproblems und warte natürlich wie alle anderen betroffenen Kollegen gespannt auf die angekündigte Lösung aus Tokio. Bis es soweit ist, muss man seinen eigenen Workaround entwickeln. Das klassische „Kampfmittel“ gegen Störungsmuster auf dem Bild ist der Einsatz des Kopierstempel-Werkzeugs in Adobe Photoshop oder – besser noch – des Auto-Retusche-Pinsels in Nikons Bildbearbeitungssoftware Capture NX 2. Obwohl das letztgenannte Tool mit seiner verblüffend einfachen, aber äußerst effektiven Handhabung richtig Spaß bringt, dauert das Ausflecken einer D600-Datei mit ihren vielen Schmutzpartikeln auch mit dieser „Wunderwaffe“ einfach zu lange. Aber es geht viel zügiger! Wer mit Capture NX 2 arbeitet, hat schon halb gewonnen: Hier muss man den „Turbo“ nur noch manuell zünden. Das Zauberwort lautet „Referenzbild für die Staubentfernung“. Dies bedeutet im Klartext, dass man mit der D600 im NEF-Format eine weiße, strukturlose Fläche ablichtet und dieses Bild in der digitalen Nachbearbeitung im Capture-NX-2-Menü „Kamera- und Objektivkorrekturen“ aufruft. Dann werden alle Störungen ohne weiteres Zutun automatisch aus dem Motiv entfernt. Einfacher geht es nicht! Alle Einzelheiten und Bearbeitungsschritte sind in den Handbüchern zur D600 und zu Capture NX 2 gut verständlich beschrieben.

 

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