Strandgut-Kunst auf Sylt

Strandgut-Kunst auf Sylt © Holger Rüdel
Am Ellenbogen, der Nordspitze von Sylt, sind Skulpturen zu entdecken, die aus angeschwemmtem Plastikmüll gestaltet wurden. Die hier abgebildete Konstruktion entstand überwiegend aus Handschuhen von Berufsfischern. © Holger Rüdel

250 Millionen Tonnen Plastikmüll treiben in den Weltmeeren umher. Allein in die Nordsee gelangen jährlich 20.000 Tonnen Müll, schätzt das Umweltbundesamt. „Am Strand von Westerland auf Sylt fallen zum Beispiel in der Hochsaison auf einem einzigen Abschnitt mit einer Länge von sieben Kilometern ungefähr zwei Tonnen Müll an – und das jeden einzelnen Tag“, berichtete die Expertin Jennifer Timrott 2015 in einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“.

Plastikmüll verseucht die Meere

Bis Plastik in Mikropartikel zerfällt, kann es ewig dauern: bei Angelschnüren zum Beispiel etwa 600 Jahre und bei Plastikflaschen 450 Jahre. Selbst einfache Plastiktüten belasten 10 bis 40 Jahre die Umwelt.

Stiller Protest mit Strandgut-Kunst auf dem Ellenbogen  

Wie kann das Bewusstsein für dieses globale Problem geschärft werden? Im äußersten Norden von Sylt, auf der Halbinsel Ellenbogen, installieren anonyme Aktivisten seit einiger Zeit künstlerisch anmutende „Seh-Zeichen“ als stillen Protest gegen die ungebremste Vermüllung von Meeren und Küsten. Aus angespültem Plastik formen sie bizarre Objekte wie den hier gezeigten „Handschuh-Baum“. Diese Strandgut-Kunst ist vergänglich, denn die Initiatoren sorgen dafür, dass alles vor den ersten Herbst- und Winterstürmen abgebaut und zum Recyclinghof in Rantum transportiert wird.

 

 

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