Plakat zur Ausstellung “Island 2019. Fotografien von Holger Rüdel” im Stadtmuseum Schleswig, 5.12.2019 bis 15.3.2020 © Holger Rüdel
In seinem opulenten Island-Bildband schreibt der schwedischer Naturfotograf Hans Strand einleitend:
Viele Merkmale der einzigartigen isländischen Landschaft haben sich zu ikonischen Touristenattraktionen entwickelt. Menschen aus der ganzen Welt kommen, um Wasserfälle, Gletscher und Vulkane zu betrachten. Mit dem zunehmenden Tourismus in den letzten Jahrzehnten ist es schwer, das ursprüngliche, echte Wildniserlebnis zu wiederholen, das ich vor 23 Jahren hatte, als ich das erste Mal nach Island gekommen bin, um die Landschaft zu dokumentieren. Man ist heute gezwungen, diese wunderschönen Orte gemeinsam mit Busladungen voller Touristen zu genießen.
Húnafjörður © Holger Rüdel Der Húnafjörður ist ein Fjord im Norden Islands. Mit einer Breite von etwa 15 Kilometern ist er eher als weite Bucht anzusehen. Das Bild entstand am späten Abend von der Steilküste bei Ósar in der Nähe des Basaltfelsens Hvítserkur.
Am Hafen von Grundarfjörður © Holger Rüdel Grundarfjörður, ein Ort mit 866 Einwohnern, liegt an der Nordküste der Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands. Fischfang und Fischverarbeitung bilden die wichtigste Erwerbsquelle. Dementsprechend groß ist der Hafen des Ortes.
Küstenseeschwalbe in Island © Holger Rüdel Island ist die Heimat zahlreicher Küstenseeschwalben. Diese Aufnahme entstand nahe einer Brutkolonie in Grundarfjörður auf der Halbinsel Snæfellsnes.
Küstenseeschwalbe in Island © Holger Rüdel Island ist die Heimat zahlreicher Küstenseeschwalben. Diese Aufnahme entstand nahe einer Brutkolonie in Grundarfjörður auf der Halbinsel Snæfellsnes.
Island, Kirkjufellsfoss © Holger Rüdel Der Wasserfall Kirkjufellsfoss bildet im Zusammenspiel mit dem Berg Kirkjufell im Hintergrund eines der landschaftlichen Highlights in Island. Die Aufnahme entstand bei Sonnenaufgang im Juni.
Landmannalaugar © Holger Rüdel Landmannalaugar ist ein Gebiet nahe beim Vulkan Hekla im Südwesten von Island. Die unter Naturschutz stehende Gegend gilt als eine der schönsten der Insel, was sie den zahlreichen vulkanischen Erscheinungen und den farbenprächtigen Bergen zu verdanken hat. Landmannalaugar ist nur mit Gelände-Fahrzeugen erreichbar und dadurch weniger von Touristen überlaufen als viele andere Sehenswürdigkeiten Islands.
Landmannalaugar © Holger Rüdel Landmannalaugar liegt im Hochland, der unwirtlichsten Gegend Islands. Der Boden ist in der Regel acht bis neun Monate im Jahr von Schnee bedeckt. Der Wind ist hier stärker und die Temperaturen niedriger als in anderen Regionen des Landes. Im Winter liegen die Temperaturen im Schnitt zwischen -5 und -10° C, im Sommer sind sie oftmals nicht höher als 10 bis 15° C.
Landmannalaugar © Holger Rüdel Rhyolith ist das vulkanische Gestein der Bergwelt in Landmannalaugar. Andere geologische Elemente wie Schwefel, Eisen und Moos färben die Hänge in vielfältige Töne aus Braun, Gelb, Rosa, Rot und Blau. Landmannalaugar wurde deshalb einmal als „eine Oase inmitten einer urweltlichen Landschaft“ bezeichnet.
Markarfljót © Holger Rüdel Der Markarfljót ist ein Fluss im Süden Islands, hier bei Ebbe fotografiert. In zahlreichen Schleifen durchfließt der Markarfljót die weitläufige Sandebene Eyjafjallasandur kurz vor der Mündung in den Atlantik.
Südküste bei Seljalandsfoss © Holger Rüdel Islands Südküste bietet manchmal ungewohnte Perspektiven für eine vulkanische Insel: flache, grüne, fruchtbare Felder und ein endloser Horizont erinnern an Landschaften auf dem europäischen Kontinent. Im Hintergrund sieht man bei dieser Aufnahme nicht etwa ein Gebirge, sondern die nahe der Küste aus dem Meer aufsteigenden Vestmannaeyjar (Westmännerinseln).
Islandpferde vor dem Eyjafjallajökull © Holger Rüdel Im Sommer gehören Herden grasender Islandpferde ebenso zur Landschaft wie die zahlreichen Schafe. Etwa 80.000 Exemplare dieser kleinen Pferderasse leben auf der Insel. Die Aufnahme dieser Pferdegruppe entstand an der Südküste mit dem berühmt-berüchtigten Vulkan Eyjafjallajökull im Hintergrund. Dessen erneuter Ausbruch im März 2010 legte den Flugverkehr in Nord- und Mitteleuropa für Tage lahm.
Vík í Mýrdal © Holger Rüdel Die Bucht von Vík í Mýrdal im Süden Islands im Licht eines Abends im Juni. Im Hintergrund ragen die Basaltfelsen Reynisdrangar, das Wahrzeichen des Ortes, aus dem Meer empor.
Blick von Dyrhólaey Richtung Vík í Mýrdal © Holger Rüdel Kap Dyrhólaey – die „Türhügelinsel“ – liegt westlich von Vik i Myrdal und markiert den südlichsten Punkt Islands. Von dort hat man einen grandiosen Blick auf den Berg Reynisfjall und die Reynisdrangar-Felsen, die schwarzen Felsnadeln vor Vík. In den Klippen von Dyrhólaey brüten tausende Eissturmvögel.
Junge Eissturmvögel im Nest © Holger Rüdel Wie am Kap Dyrhólaey an der Südküste von Island brüten im Frühling und Frühsommer auch in den nahegelegenen Felswänden von Vik i Myrdal tausende Eissturmvögel.
Vestrahorn und Stokksnes Island © Holger Rüdel Der Berg Vestrahorn und die vorgelagerte Dünenlandschaft mit schwarzem Sand auf der Landzunge Stokksnes im Südosten von Island bei Sonnenaufgang Ende Juni.
Vestrahorn und Stokksnes Island © Holger Rüdel Der Berg Vestrahorn und die vorgelagerte Dünenlandschaft mit schwarzem Sand auf der Landzunge Stokksnes im Südosten von Island bei Sonnenaufgang Ende Juni.
Macht es Sinn, sich angesichts dieser schwierigen Rahmenbedingungen an bereits tausendfach – und oft hervorragend – abgelichtete Motive heranzutasten?
Bei einer Reise rund um Island im Juni 2019 hat Holger Rüdel diese Herausforderung angenommen.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Jökulsárlón ist eine der berühmtesten Touristenattraktionen in Island und der Höhepunkt an der Südküste des Landes. Der Gletschersee vergrößert sich von Jahr zu Jahr und besitzt zurzeit eine Fläche von 18 km².An den Ufern lassen sich Küstenseeschwalben wie hier im Bild und Arktische Raubmöwen beobachten.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Der Anblick der Gletscherlagune verändert sich ständig, je nach Tageslicht, Jahreszeit und Wetter. Besonders eindrucksvolle fotografische Perspektiven ergeben sich bei Gegenlicht am späten Abend wie bei diesem Motiv.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Der Gletschersee diente bereits als Schauplatz für bekannte Filmproduktionen wie James Bond („Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“) sowie Tomb Raider.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Der Gletschersee diente bereits als Schauplatz für bekannte Filmproduktionen wie James Bond („Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“) sowie Tomb Raider.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Als eine der bekanntesten Attraktionen Islands ist die Gletscherlagune tagsüber das Ziel Tausender Touristen. Ab dem späten Nachmittag wird es ruhiger, und mit sinkender Sonne steigen die Chancen auf eine fantastische Lichtstimmung. Die Sonne geht dann hinter den Gletschern unter.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Als eine der bekanntesten Attraktionen Islands ist die Gletscherlagune tagsüber das Ziel Tausender Touristen. Ab dem späten Nachmittag wird es ruhiger, und mit sinkender Sonne steigen die Chancen auf eine fantastische Lichtstimmung. Die Sonne geht dann hinter den Gletschern unter.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Jökulsárlón ist eine Gletscherlagune, die an den Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands angrenzt. Im Wasser schwimmen unzählige Eisberge des Vatnajökull-Gletschers. Die Lagune fließt durch einen kurzen Wasserlauf in den Atlantik. An diesem schmalen Kanal entstand dieses Bild, das die Dynamik der treibenden Eisberge sichtbar macht.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Man kann die Gletscherlagune per Amphibienboot oder Zodiac (Schlauchboot) im Rahmen einer geführten Tour erkunden. Im Zodiac kommt man den Eisbergen besonders nahe.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Einige Eisberge sind leuchtend blau, andere besitzen graue Streifen von den Ascherückständen früherer Vulkanausbrüche. Je nach Art der Eisberge, die in der Lagune schwimmen, kann Jökulsárlón von Monat zu Monat ganz unterschiedlich aussehen. Aus diesem Grund wird die Lagune auch bei wiederholten Besuchen nie langweilig.
Jökulsárlón © Holger Rüdel Im Winter tummeln sich hunderte Seehunde in der fischreichen Lagune. Aber auch im Sommer wie hier Ende Juni sind Robben zu entdecken.
Die 31 Fotografien der Ausstellung zeigen einige kaum bekannte Orte der Insel im Nordatlantik, aber auch – zum Teil aus einem neuen Blickwinkel – populäre Ziele wie zum Beispiel die Wasserfälle Goðafoss und Kirkjufellsfoss sowie den Gletschersee Jökulsárlón im Südosten von Island.
Goðafoss © Holger Rüdel Der Goðafoss ist einer der bekanntesten Wasserfälle Islands.
Hraunfossar © Holger Rüdel Der Name Hraunfossar bedeutet „Lavafälle“. Diese Wasserfälle im Westen Islands sind wohl einzigartig: Über eine Länge von einem Kilometer stürzen unzählige Wasserläufe direkt aus einem Lavafeld in den Fluss Hvítá.
Geothermalkraftwerk Krafla © Holger Rüdel Blick vom Vulkan Krafla im Nordosten Islands auf das geothermische Krafla-Kraftwerk, das 1975 erbaut wurde und 60 MW Energie erzeugt.
Hvítserkur © Holger Rüdel Der Hvítserkur (deutsch „weißer Kittel“, da durch Vogelexkremente weiß gefärbt) ist ein Basaltfelsen an der Ostküste der Halbinsel Vatnsnes im Nordwesten von Island. Der etwa 15 Meter hohe Felsen, der an zwei Stellen ausgehöhlt ist, liegt am Húnafjörður und ist Nistplatz verschiedener Vogelarten wie etwa der Dreizehenmöwen und des Eissturmvogels.
Skógafoss © Holger Rüdel Der Skógafoss ist ein Wasserfall des Flusses Skógá im Süden Islands. Er liegt unterhalb des Eyjafjallajökull an einer ehemaligen Steilküste. Der Skógafoss fließt über eine Breite von 25 Metern 60 Meter in die Tiefe. Aufgrund der vielen Touristen am Tag ist es schwierig, eine Aufnahme ohne störende Personen im Vordergrund zu machen. Bei diesem Bild blieb dafür nur ein Zeitfenster von wenigen Sekunden.
Die Ausstellung ist ein Projekt des Fotoclubs Schleswig e. V.
Ausstellungsort: Stadtmuseum Schleswig, 5. Dezember 2019 bis 15. März 2020. Eröffnung am 4. Dezember 2019 um 19:00 Uhr.
Über die Ausstellung berichtete u. a. das Magazin “Lebensart im Norden” in seiner Ausgabe vom Januar 2020 .