Bornholm. Hammershus
Düster, bedrohlich und doch ungemein faszinierend – so wirkt die mittelalterliche Burgruine Hammershus, wenn die mächtigen Mauern im späten sommerlichen Abendlicht lange, tiefe Schatten werfen.
Hammershus liegt auf einem steil aufragenden Felsen an der Nordspitze der dänischen Ostseeinsel Bornholm und ist die größte Festungsruine Nordeuropas. Erbaut zu Beginn des 13. Jahrhunderts im Auftrag des Erzbischofs von Lund, wechselte das Bollwerk mit seiner komplexen Verteidigungsanlage aus Mauern, Höfen, Türmen, Gräben und Toren mehrfach den Besitzer: Im Gefolge zum Teil blutiger Kämpfe war es Herrschaftszentrum dänischer Könige, Stützpunkt der Lübecker Hanse und später auch kurze Zeit in schwedischer Hand.
1822 wurde Hammershus durch eine Verordnung des dänischen Königs unter Denkmalschutz gestellt. Zu diesem Zeitpunkt war die Burg allerdings bereits eine Ruine. 1890 begannen erste Restaurierungsmaßnahmen, die bis zum heutigen Tag andauern.
Hammershus im infraroten Licht
Hammershus ist neben den berühmten Rundkirchen das Top-Wahrzeichen Bornholms und wird dementsprechend oft – zumeist farbig – fotografisch in Szene gesetzt. Im infraroten Licht zu später Stunde im Schwarzweiß-Modus fotografiert, präsentieren sich die Ruinen der Burg und ihre Umgebung in einer neuen, ungewohnten Anmutung, die den spannungsvollen, düsteren Charakter der mittelalterlichen Anlage perfekt betont.
„Vor allem in ihrer schwarzweißen Variante erschließt die digitale Infrarot-Fotografie neue Sehweisen und Bildwelten“, hatte ich in meinem Blogbeitrag „Das Comeback der Infrarot-Fotografie“ geschrieben. Dieser Satz gilt auch für den fotografischen Blick auf Hammershus, die mächtige Burgruine auf der Insel Bornholm.
Aufnahmegerät: Nikon D7000, für die monochrome Infrarot-Fotografie (Wellenbereich 830 nm) modifiziert. Objektiv: AF-S DX Nikkor 10-24 mm 1:3,5-4,5G ED.