Bepackt mit der Nikon D600, mehreren Objektiven, dem SB-800-Blitzgerät und einem Stativ zog ich Ende Juli abends los, ein klares Ziel vor Augen: Einige Kilometer südlich von Schleswig im Norden Schleswig-Holsteins blüht im Hochsommer auf brachliegenden Feldern das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) in dichten Teppichen – nichts als Gelb, so weit die Sicht reicht. Auf jeden Fall ein herausforderndes Motiv und auf den ersten Blick leicht zu fotografieren. Doch wenn man mitten im Meer der gelben Blüten steht, stellt sich die Situation anders dar. Es fehlt an Kontrasten und Linien, die dem Bild Struktur, Tiefe und Spannung geben. Auf der Suche nach solchen bildwirksamen Elementen streifte ich durch die Weite der Greiskraut-Felder, ohne fündig zu werden. Viele Minuten vergingen. Plötzlich verdunkelte sich der Horizont. Gewitterwolken zogen auf. Das war der perfekte Kontrast zu den gelben Blütenteppichen. Um diese gegen den knapp belichteten tintenblauen Himmel in Szene zu setzen, verwendete ich das Nikon SB-800 entfesselt an der D600, um nur den Vordergrund leicht aufzuhellen und das typische Gelb des Jakobs-Greiskrautes aufscheinen zu lassen.