Seeadler im Anflug
Ein früher, leicht diesiger Morgen am Breiten Luzin in der Feldberger Seenlandschaft im Südosten von Mecklenburg-Vorpommern. Zielsicher steuert Ranger Fred Bollmann sein nahezu geräuschlos dahingleitendes Elektroboot auf das bewaldete Westufer des Gewässers zu – dort, wo seit Jahren ein Seeadler-Paar lebt und jagt. Seit 1990 kümmert sich Fred Bollmann um die Ansiedlung von Seeadlern und anderen seltenen Greifvögeln in dem Naturpark. Die anfänglichen Widerstände von Behörden und verschiedenen Interessengruppen ließen ihn fast verzweifeln, aber er gab nicht auf. Jetzt sind Seeadler neben Fischadlern, Schreiadlern und Milanen dank des jahrelangen Engagements und der Hartnäckigkeit von Fred Bollmann in der Feldberger Seenlandschaft heimisch – und ein großartiges Motiv für viele Wildlife-Fotografen.
Der „König der Lüfte“ in Aktion
Nachdem wir bei unserer ersten Fahrt zu den Seeadlern zwei Tage zuvor bei schlechter Witterung ohne Bild-Ausbeute geblieben waren, hatten wir dieses Mal mehr Glück bei der Foto-Jagd nach dem „König der Lüfte“: Der männliche Seeadler hatte den von Fred Bollmann knapp 50 Meter vom Boot ausgelegten Aal schon bald entdeckt und schwebte von seinem Ansitz am Ufer heran, um den Fisch von der Wasseroberfläche zu greifen. Mit dem scharfen, reaktionsschnellen Telezoom 150-600mm F/5-6.3 G2 von Tamron an der Nikon D610 konnte ich den majestätischen Vogel von weitem erfassen und per Autofokus bis an sein Ziel verfolgen.
Die wunderbare Ästhetik des Seeadler-Fluges kommt durch den neutralen Hintergrund – den durchgehend bewölkten Himmel – besonders prägnant zum Ausdruck. Die Aufnahmen sind insofern authentisch und keine Produkte der digitalen Dunkelkammer!
Technische Daten (Seeadler-Motive): Nikon D610 mit Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD, 600 mm, 1/2000 Sekunde, Blende 8, ISO 720 (ISO-Automatik)