Keine Frage: Ameisen können im Haus und Garten lästig sein und Schaden anrichten. Aber sie sind auch, näher betrachtet, faszinierende Lebewesen.
Nehmen wir als Beispiel die Braune Wegameise (Lasius brunneus). Sie ernährt sich bevorzugt vom Honigtau, einer Ausscheidung der Blattläuse. Diese wird von den Ameisen mit den Mundwerkzeugen aufgenommen und im Kropf zur Versorgung ins Ameisennest getragen. Dort wird das Sekret an andere Ameisen weitergegeben. Manchmal geschieht dies auch bereits an Ort und Stelle unmittelbar nach dem “Melken” der Blattläuse.
Blattläuse als Sklaven der Ameisen
Das Zusammenleben von Ameisen und Blattläusen ist eine bizarre Symbiose: Die Ameisen leisten den Blattläusen Schutz vor Feinden, und im Gegenzug lassen sich diese von den Ameisen scheinbar ohne Widerstand „melken”. Ganz freiwillig geschieht dies allerdings nicht: Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Ameisen sich Blattläuse mit einem Sekret, sozusagen einer “chemischen Keule”, in großer Zahl gefügig machen und damit quasi versklaven. Die Substanz bewirkt, dass sich die Läuse langsamer bewegen und so in ihrer Herde in der Nähe des Ameisennestes dauerhaft bleiben. Als weitere Maßnahme zur Versklavung beißen die Ameisen den Läusen die Flügel ab und verhindern mit speziellen Drüsenabsonderungen, dass Flügel nachwachsen. Verlässt eine Blattlaus den von den Ameisen beherrschten Bereich, wird sie kurzerhand aufgefressen.
Aber: Die Blattläuse profitieren von ihrem Dasein als versklavte Lieferanten von Honigtau durch einen lebenswichtigen Dienst der Ameisen: Sie halten ihnen gefährliche Feinde – darunter Marienkäfer – kämpferisch vom Leib. Die Koexistenz zwischen Braunen Wegameisen und Blattläusen lässt sich übrigens gut an Disteln beobachten, die häufig von Blattläusen befallen werden.
Das Fotoprojekt
Ich konnte die Symbiose – besser Sklavenhaltergesellschaft – von Wegameisen und Blattläusen im heimischen Garten an einer Kugeldistel (Echinops) verfolgen und in extremen Nahaufnahmen über mehrere Tage in einer Bildserie in allen Details festhalten. Zum Einsatz kam eine Nikon D800 mit den AF Micro Nikkoren 60 mm 1:2,8D und 105 mm 1:2,8D an Zwischenringen sowie den Nikon-Blitzgeräten SB-29, SB-25 und SB-800 im Verbund (manueller Modus). Die Scharfeinstellung – der schwierigste Teil des gesamten Projektes – erfolgte über einen Novoflex-Einstellschlitten.
Wieder einmal zeigt sich am Beispiel dieses Natur-Fotoprojektes, dass man für spannende Motive nicht immer weit reisen muss. Manchmal findet man sie unmittelbar vor der eigenen Haustür.
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