Oft findet man die besten Motive direkt vor der Haustür. Und manchmal sind es ganz überraschende Momente, die sich im Bild festhalten lassen.
So erging es mir heute, als ich für einige Testaufnahmen mit der Nikon D850 zum Selker Mühlenteich aufbrach in der Hoffnung, vielleicht ein paar Wasservögel in Bewegung vor die Linse zu bekommen. Kaum hatte ich den Teich erreicht, entdeckte ich in Ufernähe einen Kormoran beim Fischzug. Immer wieder tauchte der gefräßige Vogel mit dem ausgeprägten hakenförmigen Schnabel für Sekunden an der Wasseroberfläche auf, um danach gleich wieder in der Tiefe zu verschwinden. Als plötzlich heftiges Schneegestöber einsetzte, hatte ich den Gedanken an eine Fotoserie mit dem gefiederten Unterwasserjäger schon fast aufgegeben. Dann aber erschien der Kormoran wie aus dem Nichts an der Oberfläche und flog mit hoher Geschwindigkeit durch die Wolken aus Schnee davon.
Zum Glück war die Kamera mit dem angesetzten Telezoom Tamron SP 150-600 G2 schussbereit, so dass ich den Vogel im Flug verfolgen und eine kurze Serie aufnehmen konnte, bevor er aus dem Sichtbereich verschwand. Bedingt durch die große Brennweite und die offene Blende, erhält das Foto wegen der unscharf abgebildeten dichten Schneeflocken eine malerische, fast pointillistische Anmutung, die noch durch die Spiegelung des fliegenden Vogels auf dem Wasser verstärkt wird.
Die Kormoran-Serie entstand mit einer Nikon D850 und dem Tamron SP 150-600 mm 1:5-6,3 Di VC USD bei 1/2000 Sekunde, Blende 6,3 und ISO 3.600 aus der Hand.