„Die Nikon D4 verschiebt die Grenzen der Fotografie“
“Heute beginnt eine neue Ära der neuen Fotografie”, verkündigte Yasuo Baba von Nikon Professional Services (NPS) in einem vorgestern erschienenen Newsletter an die NPS-Mitglieder. Seit vielen Monaten wurde der Nachfolgerin der Nikon-Flaggschiffe aus der D3-Serie -zuletzt erschien die D3S – entgegengefiebert. Würde es Nikon gelingen, die schon herausragende Performance der D3S noch zu toppen? Wilde Spekulationen schossen ins Kraut, vor allem in den diversen Foren derjenigen Fotofreaks, denen Technik wichtiger ist als das Bild selbst. Und ein richtig gutes Foto entsteht bekanntlich immer noch im Kopf und nicht in der Kamera …
Geheime Outdoor-Tests
Schon im Juni 2011 durften einige wenige von Nikon handverlesene weltbekannte Profifotografen die D4 im Einsatz draußen an der “Front” testen. Das geschah, wie Insider berichteteten, unter geheimdienstähnlichen Umständen, damit der Konkurrenz – natürlich in erster Linie Canon – keine Informationen zugespielt werden, um daraus einen Wettbewerbsvorteil abzuleiten. Seit gestern wissen wir nun mehr. Die Katze ist aus dem Sack. Zumindest theroretisch. Denn erste Testberichte von unabhängiger Seite liegen noch nicht vor. Schauen wir uns also zunächst einmal an, was die D4 auf dem Papier an herausragenden Features laut gestriger NPS-Meldung zu bieten hat:
- Bis zu 11 Bilder/Sek., CMOS-Sensor mit 16.2 Megapixeln (Vollbild), FX-Format, ISA 100-12.800: erweiterbar auf bis zu ISO-Äquivalent 204.800.
- Neu entwickelte Verschlusseinheit aus dem extrem robusten Faserverbundwerkstoff Kevlar, Lebensdauerangabe: 400.000 Auslösungen, maximaler Verschlusszeitenbereich: 1/8.000 bis 30 Sek., Blitzsynchronisation: Bis zu 1/250 Sek..
- Verbessertes AF-System mit 51 Messfeldern und Arbeitsbereich ab -2 LW. Alle 51 AF-Sensoren arbeiten bereits ab Lichtstärke 1:5,6. 11 Sensoren davon sogar ab Lichtstärke 1:8.
- Full-HD Videofunktion mit drei Bildfeldoptionen: Für Full-HD-Videos (1080 Pixel) im FX- und DX-Format sowie im sensornativen Full-HD-Format (1920 x 1080). Unkomprimierte HDMI-Ausgabe an externe Wiedergabe- und Aufnahme-Geräte.
Geringeres Rauschen
In seinem NPS-Newsletter fasst Yasuo Baba das wohl wirklich entscheidende neue Merkmal der D4 wie folgt zusammen:
„Die Nikon Ingenieure haben es geschafft, trotz der höheren Auflösung mit 16,2 Megapixel Sensor deutlich rauschärmere Bilder bei hoher ISO Empfindlichkeit zu erreichen als die D3s!“
Wenn sich diese Ankündigung in den ersten unabhängigen Praxistests bestätigen sollte, ist es Nikon wohl wirklich gelungen, die Grenzen der Fotografie ein ganzes Stück hinauszuschieben. Denn mit der D4 dürften in der Aktionsfotografie – vor allem bei Sportreportagen und bei Tierserien – Bilder möglich werden, die bisher nicht machbar waren – allenfalls im Kopf.