Audun Rikardsen. WinterWale

Schwertwal im Scheinwerferlicht eines Fischerbootes. © Audun Rikardsen
Schwertwal im Scheinwerferlicht eines Fischerbootes. © Audun Rikardsen

Mit der Ausstellung „WinterWale“ des norwegischen Meeresbiologen und Fotografen Audun Rikardsen setzt das Stadtmuseum Schleswig seine Präsentationen hochkarätiger Lichtbildkunst eindrucksvoll fort. Wobei es zunächst etwas überrascht, wenn eine Ausstellung zur eisigen Natur des hohen Nordens mitten im Sommer gezeigt wird. Mag das ein cleverer Schachzug sein, um besondere Aufmerksamkeit auf dieses Angebot zu lenken?

Zum Fotografen und seinem Lebensweg: Audun Rikardsen wuchs in einem kleinen Fischerdorf in Nordnorwegen auf. Schon früh entwickelte er eine große Faszination für die Tierwelt über und unter Wasser. Seit 2008 arbeitet er als Professor für Süßwasser- und Meeresbiologie an der UiT, der Arctic University of Norway in Tromsø, mit dem Schwerpunkt Walforschung. Seine Leidenschaft für die Naturfotografie begann 2010.

Koexistenz. Schwertwal und Fischtrawler. © Audun Rikardsen
Koexistenz. Schwertwal und Fischtrawler. © Audun Rikardsen

Wale – Giganten der Meere

Schon nach wenigen Jahren wurden seine Bilder in allen großen Fotowettbewerben der Welt ausgezeichnet. 2016 wurde er von der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) zum Europäischen Naturfotografen des Jahres gekürt. Darüber hinaus gewann er einen Portfolio-Preis beim renommiertesten Naturfotowettbewerb der Welt, dem Wildlife Photographer of the Year.

Auf dem Höhepunkt des nordischen Winters, wenn die Sonne nur kurz am Horizont erscheint, findet in den Fjorden des nördlichen Norwegens ein unvergleichliches Naturschauspiel statt: Millionen von Heringen ziehen in riesigen Schwärmen in die flachen Küstengewässer, um dort zu laichen. Angelockt von diesem unermesslichen Nahrungsangebot, versammeln sich in den Fjorden Schwärme von Raubfischen und Möwen, außerdem Seeadler, Robben und – Wale.

Buckelwal © Audun Rikardsen
Buckelwal © Audun Rikardsen

Es ist Audun Rikardsen gelungen, das Verhalten und die archaische Schönheit dieser Giganten der Meere in bisher nicht gesehenen Bildern festzuhalten. Wie der Fotograf bei der Eröffnung seiner Ausstellung berichtete, liegt sein Erfolgsgeheimnis auch darin, dass er seine Motive in den Gewässern unmittelbar vor seiner Haustür vorfindet und er die Unterstützung ortsansässiger Fischer, Umweltaktivisten und Techniker erfährt.

Dank dieses Teamworks konnte er ein spezielles Kamerasystem inklusive Unterwassergehäuse und Blitz entwickeln, erproben und optimieren – sein persönliches Werkzeug für den Blick in die faszinierende Unterwasserwelt des eisigen Nordens.

Die Ausstellung ist bis zum 17. September 2023 im Stadtmuseum Schleswig zu sehen, danach vom 24. November 2023 bis zum 11. Februar 2024 in der Städtischen Galerie Iserlohn.

 

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