Feuerwanzen sind durch ihre auffällig rot-schwarze Färbung kaum zu übersehen. Trotz ihrer grellen “Kleidung”, die häufig mit Gefahr assoziiert wird, sind diese Insekten vollkommen unschädlich – sowohl für Menschen als auch für Nutz- und Zierpflanzen.
Die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus)
Es gibt mehrere Arten von Feuerwanzen. Zwei davon kommen in Deutschland vor. Hier ist die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) die mit Abstand häufigere Art. Vermutlich dient ihre auffällige Färbung als Warntracht, durch die sie das Aussehen giftiger oder wehrhafter Tiere simuliert, um Fressfeinde abzuschrecken. Tatsächlich sind Gemeine Feuerwanzen vollkommen harmlos und auch für Vögel ungiftig, werden aber eher selten erbeutet. Der „Farbtrick“ scheint also zu funktionieren.
Feuerwanzen ernähren sich von abgefallenen Samen, von Pflanzensäften und den Sekreten toter und lebender Tiere wie Milben und Blattläusen. Im heimischen Garten haben sie eine Vorliebe für Malvengewächse wie Stockrosen und Hibiskus. Die Wanze spritzt mit ihrem spitzen Rüssel Speichel in ihre Nahrung und saugt dann die flüssig gewordene Substanz auf.
Der Lebenszyklus ist bei Wanzen anderes als bei Käfern: Sie verpuppen sich nicht, sondern entwickeln sich über eine Abfolge von Jugendstadien (Nymphen) direkt zum ausgewachsenen und geschlechtsreifen Tier. Die farbenfrohen Insekten sind häufig in Scharen unterwegs, denn sie können mithilfe von Duftstoffen miteinander kommunizieren. Im Herbst suchen sich die Tiere Verstecke zum Überwintern im Boden oder unter Laub.
Feuerwanzen als Fotomotiv
War es eine Laune der Natur oder das Ergebnis eines vermehrten Angebotes von Wildkräutern im heimischen Garten? Jedenfalls konnte ich in diesem Sommer ungewöhnlich viele Feuerwanzen rund um das Haus beobachten. Und mit der Kamera in Nahaufnahmen festhalten. Mit dem Nikkor Z MC 105 mm 1:2,8 VR S an der Nikon Z 7 gelang es, die kleinen Lebewesen eindrucksvoll scharf abzubilden – bis zum Maßstab 1 : 1. Und dank der größeren Brennweite des Makroobjektivs war es möglich, eine ausreichende Distanz einzuhalten, um die farbenprächtigen Wanzen nicht zu verscheuchen.
Die Ausleuchtung der Szenen erfolgte mit einem Makroblitzgerät SB-29 von Nikon, das noch aus der analogen Ära stammt, sich aber dank einer Modifizierung in Eigenregie erfolgreich an digitalen Kameras verwenden lässt. Darüber habe ich in diesem Beitrag berichtet: Das Makroblitzgerät Nikon SB-29 digital einsetzen.