Madeira. Der Nebelwald von Fanal
Der Nebelwald von Fanal auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira ist längst kein Geheimtipp mehr. Spätestens seit der Eintragung als UNESCO-Weltnaturerbe im Dezember 1999 sind die uralten, bizarr gewachsenen Lorbeerbäume im Norden Madeiras das Ziel vieler Wanderer und Fotoenthusiasten.
Im Wechselspiel von Wetter und Licht
Zum Glück gibt es hier noch keinen Massentourismus, der die mystische Atmosphäre zerstören könnte, die Fanal so spannend erscheinen lässt. Licht und Schatten, blendende Helligkeit und dichter, feuchter Nebel wechseln sich manchmal in Sekundenschnelle ab. Ich hatte das Glück, dieses Spiel von Wetter und Licht bei meinen Exkursionen nach Fanal erleben zu können. Perfekte Fotomotive waren so garantiert.
Als willkommene Mitwirkende erwiesen sich einige Kühe, die plötzlich aus dem Nebel auftauchten und die Szene hier und dort belebten. Diese friedlichen Vierbeiner ermöglichten zudem einen Größenvergleich, der die Mächtigkeit der archaischen, moosbewachsenen Lorbeerbäume eindrucksvoll sichtbar werden ließ.
Tipps für Exkursionen in den Nebelwald von Fanal
Fanal – oft etwas überzogen auch als „Feenwald“ bezeichnet – ist, wie angedeutet, ein lohnenswertes Ziel nicht nur bei trübem Wetter, sondern auch bei Sonnenschein. Es lässt sich aber nie vorhersagen, welche Lichtsituation uns dort erwartet. Deshalb: einfach aufbrechen und sich überraschen lassen! Allerdings gehören warme, regenfeste Kleidung und stabiles Schuhwerk unbedingt ins Gepäck, denn selbst im Sommer kann die Temperatur tagsüber nur wenige Grad über dem Gefrierpunkt liegen, zumal wenn der Wind heftig weht. Die stürmische Atlantikküste ist nur ein paar Kilometer entfernt.
Wer sich nur für das Highlight von Fanal interessiert – die uralten Lorbeerbäume im Nebelwald -, sollte als Ziel das Forsthaus Posto Florestal do Fanal ansteuern oder besser gleich den großen Parkplatz an der ER209 Richtung Porto Moniz, lediglich einen Steinwurf vom Forsthaus entfernt. Im Netz kursieren Tipps von „Reiseprofis“, die ausgedehnte Wanderungen vorschlagen, ohne die man angeblich nicht in den Nebelwald gelangt. Mit mehreren Kilogramm an fotografischem Equipment auf dem Rücken können solche Ratschläge den Spaß an dem Projekt schnell verderben …
Was die fotografische Ausrüstung betrifft, sollte eine große Bandbreite an Objektiven im Gepäck sein – vom extremen Weitwinkel bis zum Tele mit gerne 200 mm Brennweite. Sinnvoll ist auch die Mitnahme eine Makroobjektivs, etwa zur Aufnahme der Flechten und der dekorativen Moosteppiche an den Bäumen. Und: Der kreative Spielraum erweitert sich, wenn man ein Stativ dabei hat.
Aufnahmegerät: Nikon Z 7 mit AF-S Nikkor 24-120 mm 1:4G ED VR, Nikkor Z 14-24 mm f/2,8 S und Nikkor Z 24-70 mm f/2,8 S.