Am 8. Oktober schloss die NordArt 2017 im Kunstwerk Carlshütte in Büdelsdorf ihre Tore.
Zeit für einen Rückblick, der natürlich subjektiv ist: Mich beeindruckten vor allem jene Kunstwerke, die durch ihr Material, ihre Konstruktion und ihre Anmutung in einem spannungsvollen Kontrast zur Patina der ehemaligen Eisengießerei standen. Da sind an erster Stelle die beiden mächtigen „Phoenix“-Skulpturen des Konzeptkünstlers Xu Bing aus China zu nennen, die sich perfekt in das erste Hallenschiff der Carlshütte einfügten.
David Černý, Fokus-Künstler der NordArt 2017
“Witzig, spannend, kinetisch, krass, provokant – so ziehen die Kunstwerke David Černýs ihre Betrachter in den Bann. Seine Werke polarisieren, stoßen messerscharf und mutig auf sensible politische, historische und gesellschaftliche Themen und lassen den sarkastischen Humor ihres stets unkonventionellen Erfinders erahnen”, heißt es in einem NordArt-Profil über den kreativen “Querkopf” aus Prag. Als Fokus-Künstler 2017 und NordArt-Preisträger 2016 war David Černý mit 19 seiner Werke in der diesjährigen Ausstellung vertreten. Einige Arbeiten waren bereits auf einer früheren NordArt zu sehen, darunter der metallisch glänzende “Helicop”-Alien, andere 2017 erstmals wie die skurrile, doppelbödige Installation “Man Hanging Out”.
Die Spur der Gewalt hinter der Schönheit des Materials ist das Thema der Objekte der Schweizerin Marion Linke, die aus abgeschossenen Patronenhülsen hergestellt wurden: Kunst, die irritiert und nachdenklich stimmt.
Wenn man die Werke der NordArt 2017 rückblickend allein unter dem Aspekt der optischen Wirkung in den riesigen Ausstellungshallen betrachtet, belegt die Skulptur “Light Space – Linear Momentum” des Finnen HC Berg zweifellos den Spitzenplatz. Die Signalfarbe des raumbeherrschenden, dennoch filigranen Objektes, das einer Flugzeugturbine ähnelt, ließ keinen Besucher achtlos vorübergehen.