Sylt. Hörnum-Odde

Hörnum-Odde auf Sylt
Das Bild zeigt Tetrapoden (Wellenbrecher) an der Nordwestseite der Hörnum-Odde. © Holger Rüdel

Endzeitstimmung auf Sylt? Hörnum-Odde, die in ihrer Existenz bedrohte Dünen- und Heidelandschaft an der Südspitze der nordfriesischen Insel Sylt, sorgt für Schlagzeilen. Angesichts starker Landverluste durch Stürme befürchten Experten, dass der Kampf um Hörnum-Odde bald verloren ist. „Das Todesurteil für die Odde“, schrieb der Journalist Axel Bojanowski auf Spiegel Online am 5. Februar 2016, „war ausgerechnet eine Schutzmaßnahme: Als die Insulaner ihren Süden 1972 unter Naturschutz stellten, ihn also den Naturgewalten überließen, gaben sie ihn auf. Vor dem Untergang bewahren wollten sie ihre Siedlungen. Der Versuch ist teuer genug. Jedes Jahr spülen und kippen die Sylter Abertausende Tonnen Sand vor ihre Westküste. Auch der Ort Hörnum im Süden wurde gesichert: Dort ließen Ende der Sechzigerjahre Lokalpolitiker Hunderte tonnenschwere Tetrapoden an den Strand legen, sie brechen die Brandung – unmittelbar nördlich der Odde. Den Schutzwall für den Ort halten viele Sylter für den Todesstoß an der Odde. Die Zahlen scheinen ihnen recht zu geben: Seit Anfang der Siebzigerjahre hat sich der Landverlust im Süden erheblich beschleunigt. Offenbar läuft das Meer nun – abgelenkt von den Tetrapoden – stärker im Süden auf.“

Hörnum-Odde in schwarzweißen Infrarot-Fotos

Das Schicksal der Sylter Südspitze bewegt  die Menschen. „Die Hörnum-Odde ist tot“, heißt es bereits in den lokalen Medien. Noch dramatischer formulierte es eine Niederländerin auf Twitter: „Deutschland verliert ein Stück“. Natürlich gibt es viele Lösungen, um eine solche düstere Situation fotografisch angemessen umzusetzen. Ich entschied mich bei meiner im Dezember 2015 entstandenen Serie mit Aufnahmen der Hörnum-Odde und weiterer Schauplätze auf Sylt für die schwarzweiße Infrarotfotografie und verwendete eine speziell für diesen Zweck umgebaute Nikon D7000.

 

 

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