Weltkulturerbe Haithabu und Danewerk: Die Gruppe “Opinn Skjold” verfolgt das Ziel, das Leben der Wikinger möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen – hier in voller Montur auf dem historischen Gelände der Wikingersiedlung Haithabu – war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. © Holger Rüdel
Endlich ist es geschafft: Am 30. Juni 2018 wurden die Wikingerstätten Haithabu und Danewerk von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. “Diese mittelalterlichen Schauplätze sind ein einzigartiges Zeugnis der Wikingerzeit und ihrer kulturellen Traditionen”, heißt es in der Begründung.
14 Jahre lang hatte das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein zäh darum gekämpft, den Titel für Haithabu und das Danewerk zu bekommen – zunächst in Kooperation mit Island, Dänemark, Lettland und Norwegen. Dieser Antrag scheiterte allerdings 2015. Damit schienen alle Bemühungen um die Anerkennung als Welterbe vergebens zu sein.
Haithabu und Danewerk als Erbe der Menschheit erhalten
Den Durchbruch brachte jetzt eine neue Bewerbung, bei der sich Deutschland nicht im Verbund mit internationalen Partnern, sondern mit den archäologischen Juwelen Haithabu und Danewerk im Alleingang präsentierte. “Jetzt gilt es, Haithabu und das Danewerk als Erbe der Menschheit zu erhalten”, erklärte die deutsche Unesco-Chefin Maria Böhmer. Und: “Die Stätte macht deutlich, dass unsere Geschichte seit jeher vom Handel und Austausch über nationalstaatliche Grenzen hinweg geprägt ist”.
Dieses Porträt einer jungen Wikingerfrau von “Opinn Skjold” entstand bei den Wikingertagen in Schleswig. © Holger Rüdel
Rückblick im Bild: Wikingergeschichte, Haithabu und Danewerk
Die Themen Wikingergeschichte, Haithabu und Danewerk haben mich selbst beruflich lange begleitet – unter anderem als Initiator der Schleswiger Wikingertage, die 1986 ihre Premiere feierten, als Geschäftsführer des 1990 gegründeten Fördervereins Schleswiger Wikingerschiff e. V. oder als Mitglied des Arbeitskreises Archäologie und Geschichte der AktivRegion Schlei-Ostsee.
Deshalb freue ich mich ganz besonders über den späten Erfolg der Bewerbung und die damit verbundene Anerkennung der Wikingerstätten Haithabu und Danewerk als Weltkulturerbe.
Wikingergruppe Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen - hier mit Pfeil und Bogen bei einem abendlichen Aufzug - war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden.
Wikingergruppe Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen - hier inmitten seiner Leibgarde - war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden.
Wikinger mit Sohn © Holger Rüdel Das Wikinger Museum Haithabu veranstaltet jährlich Messen, bei denen "moderne" Wikinger ihr Handwerk demonstrieren und Produkte anbieten. Das Foto eines Wikinger-Akteurs mit seinem Sohn entstand bei der Haithabu-Messe vom August 2010.
Wikingerkrieger von Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. Bei diesem Fest entstand das Porträt von drei "Opinn Skjold"-Kriegern.
Wikingergruppe Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen - in der Bildmitte - war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. Das Foto entstand bei diesem Fest.
Wikinger Harm Paulsen mit Wikingerkindern © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen - auch das Familienleben mit Kindern - möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen - in der Bildmitte - war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. Das Foto entstand bei diesem Fest.
Junge Wikingerfrau von Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. Bei diesem Fest entstand das Porträt einer jungen Wikingerfrau von "Opinn Skjold".
Junge Wikingerfrau von Opinn Skjold © Holger Rüdel Die Wikingergruppe "Opinn Skjold" verfolgt das Ziel, das Leben der Nordmänner und Nordfrauen möglichst authentisch nachzugestalten. Mit ihrem Vorsitzenden Harm Paulsen war die Gruppe Mitinitiator der Wikingertage in Schleswig, die seit 1986 veranstaltet werden. Bei diesem Fest entstand das Porträt einer jungen Wikingerfrau von "Opinn Skjold".
Freilegung von mittelalterlichen Gräbern in Schleswig © Holger Rüdel Die Stadt Schleswig übernahm im 11. Jahrhundert die Nachfolge der untergegangenen Wikingersiedlung Haithabu. In den vergangenen Jahren verfolgten Ausgrabungen in der Schleswiger Altstadt das Ziel, diese Siedlungsverlagerung anhand von Funden nachvollziehen zu können. Das Bild zeigt einen Mitarbeiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein bei der Freilegung von mittelalterlichen Gräbern in der Nähe der ehemaligen St.-Clemens-Kirche in Schleswig.
Wikingerhäuser in Haithabu © Holger Rüdel Auf dem Gelände der ehemaligen Wikingersiedlung Haithabu sind in den vergangenen Jahren originalgetreue Nachbauten der archäologisch erforschten Wikingerhäuser entstanden, deren Reste bei Ausgrabungen entdeckt wurden.
Jim Brandenburg fotografiert in Haithabu © Holger Rüdel Nach dem Start seiner weltweit ersten Retrospektive im Schleswiger Stadtmuseum besuchte der US-Naturfotograf Jim Brandenburg am 18. Juni 2011 Haithabu. Mit seiner digitalen Infrarotkamera fotografierte er unter anderem den Halbkreiswall, der die Wikingersiedlung vor Überfällen schützte und in großen Teilen erhalten blieb.
Freilegung von mittelalterlichen Gräbern in Schleswig © Holger Rüdel Die Stadt Schleswig übernahm im 11. Jahrhundert die Nachfolge der untergegangenen Wikingersiedlung Haithabu. In den vergangenen Jahren verfolgten Ausgrabungen in der Schleswiger Altstadt das Ziel, diese Siedlungsverlagerung anhand von Funden nachvollziehen zu können. Das Bild zeigt einen Mitarbeiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein bei der Freilegung von mittelalterlichen Gräbern in der Nähe der ehemaligen St.-Clemens-Kirche in Schleswig.
Art Wolfe in Haithabu © Holger Rüdel Am 3. Juni 2016 besuchte der US-Naturfotograf Art Wolfe die Wikingersiedlung Haithabu und ließ sich von Museumsleiterin Ute Drews durch das Museum führen.
Wikingerboot vor Haithabu © Holger Rüdel Dank ihrer Schiffbaukunst konnten die Wikinger die nördlichen Meere beherrschen und erfolgreiche Eroberungszüge starten. Die Technik des Schiffbaus der Nordmänner konnte durch Rekonstruktionen von Wracks in den letzten Jahren entschlüsselt werden. Das Foto zeigt den Nachbau einer wikingerzeitlichen Bootes auf dem Haddebyer Noor vor der Kulisse der Wikingersiedlung Haithabu.
Wikingerschiffbau © Holger Rüdel Initiiert vom "Förderverein Schleswiger Wikingerschiff", wurden in den 1990er Jahren bzw. Anfang der 2000er Jahre ein Wikingerboot ("Imme") und ein Wikingerschiff ("Sigyn") nach authentischem Vorbild von Hand gebaut. Das Bild zeigt die fast fertige "Imme".
Die folgenden Fotografien zeigen Abschnitte des Danewerks im infraroten Licht, aufgenommen mit speziell für diesen Zweck umgebauten Digitalkameras .
Waldemarsmauer am Danewerk © Holger Rüdel Das Danewerk südlich von Schleswig, Nordeuropas größtes Bodendenkmal, war einst die Südgrenze des dänischen Reiches. Hier im Bild zu sehen ist die Waldemarsmauer des Danewerks, fotografiert mit einer digitalen Infrarotkamera.
Waldemarsmauer am Danewerk © Holger Rüdel Das Danewerk südlich von Schleswig, Nordeuropas größtes Bodendenkmal, war einst die Südgrenze des dänischen Reiches. Hier im Bild zu sehen ist die Waldemarsmauer des Danewerks, fotografiert mit einer digitalen Infrarotkamera.
Danewerk © Holger Rüdel Das Danewerk südlich von Schleswig, Nordeuropas größtes Bodendenkmal, war einst die Südgrenze des dänischen Reiches. Hier im Bild zu sehen ist ein Abschnitt nahe des Ortes Kurburg, fotografiert mit einer digitalen Infrarotkamera.
Abschnitt der Waldemarsmauer am Danewerk © Holger Rüdel Die Waldemarsmauer des Danewerks ist das größte und eines der ältesten Ziegelsteinbauwerke Nordeuropas. König Waldemar der Große von Dänemark ließ das Bollwerk im späten 12. Jahrhundert errichten. Heute sind nur noch Reste erhalten, die mit großem Aufwand vor dem weiteren Verfall bewahrt werden müssen.
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