Island. Bakkagerði

Papageientaucher in Bakkagerði (Island) im Flug.
Papageientaucher in Bakkagerði im Flug. © Holger Rüdel

Ein Ort wie am Ende der Welt: Das ist Bakkagerði im äußersten Nordosten von Island. Etwa 80 Menschen leben hier direkt an der Atlantikküste – in einer der einsamsten, aber auch landschaftlich schönsten Region der Insel aus Feuer und Eis.

Bakkagerði – ein Reiseziel abseits des Massentourismus

Bakkagerði ist nur über eine Schotterpiste von Egilsstaðir aus erreichbar, dem nächstgelegenen größeren Ort weiter südlich in gut 70 Kilometer Entfernung. Vielleicht ist diese beschwerliche und bei schlechter Witterung manchmal abenteuerliche Fahrt der Grund, warum Bakkagerði unter den Reisezielen in Island zum Teil immer noch als Geheimtipp gilt und überwiegend von Individualisten besucht wird.

Eine Top-Sehenswürdigkeit in Bakkagerði: das renovierte Torfgebäude Lindarbakki, das ursprünglich 1899 erbaut wurde und aus einem Zimmer und einer Küche besteht.
Eine Top-Sehenswürdigkeit in Bakkagerði: das renovierte Torfgebäude Lindarbakki. © Holger Rüdel

Dabei hat das kleine Dorf ungewöhnlich viel zu bieten: Da ist zunächst die fantastische Lage am Fjord Borgarfjörður eystri mit seinem mitunter smaragdgrün schimmernden Wasser, eingebettet zwischen den dunklen Basaltbergen im Westen und den in kräftigen Farben leuchtenden Rhyolithbergen im Osten.

Unübersehbar und besonders fotogen im „Zentrum“ des Dorfes liegt das renovierte Torfgebäude Lindarbakki, das 1899 erbaut wurde und nur aus einem Zimmer, einer Küche und einem Keller besteht.

Und dann gibt es die 1901 eingeweihte, 2001 renovierte Holzkirche Bakkagerðiskirkja, die in ihrer schlichten, aber edlen Formsprache und mit ihrem zarten Grau einen würdigen Platz zwischen den teils farbig gestrichenen Häusern in der Nachbarschaft einnimmt. 

Die 1901 eingeweihte hölzerne Kirche stellt eine weitere Sehenswürdigkeit in Bakkagerði dar.
Die 1901 eingeweihte hölzerne Kirche stellt eine weitere Sehenswürdigkeit in Bakkagerði dar. © Holger Rüdel

Die Papageientaucher von Bakkagerði

Die Hauptattraktion von Bakkagerði – und das Ziel der meisten Touristen, die es hierher verschlägt – liegt allerdings gut fünf Kilometer östlich des Ortes: Gemeint sind die Papageientaucher-Felsen, die einen Steinwurf vom dortigen kleinen Fischereihafen entfernt aus dem Atlantik ragen. Diese Klippen sind von Mitte April bis Mitte August die Heimat von vielen Tausend dieser putzigen Seevögel mit dem markanten roten Schnabel.

 

Wer die überraschend zutraulichen Papageientaucher beobachten, filmen oder fotografieren möchte, wird in ganz Nordeuropa kaum einen besseren Ort finden: Über stabile Holzstege und Treppen gelangt man auf Aussichtsplattformen, von denen sich aus unmittelbarer Nähe spannende Einblicke in das Paarungsverhalten und die Nahrungsbeschaffung der Vögel ergeben. Fast schon eine Garantie für gute Bildergebnisse!

Papageientaucher in Bakkagerði (Island) mit erbeuteten Sandaalen.
Papageientaucher in Bakkagerði mit erbeuteten Sandaalen. © Holger Rüdel

Apropos Fotografie: Die größte Überraschung bei meinem Besuch in Bakkagerði war eine sehenswerte Fotokunst-Galerie, die ich zufällig im Hafengebäude bei den Papageientaucher-Felsen entdeckte. In keinem Reiseführer war sie erwähnt.

Wie gesagt: Der kleine Ort Bakkagerði in Island hat viel, für seine Größe sogar sehr viel zu bieten. 

Aufnahmegeräte: Nikon Z 7, Nikon D850 (mit AF-S Nikkor 400 mm 1:2,8E FL ED VR) und Hasselblad L1D-20c (DJI Mavic 2 Pro).

 

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