Island. Austurland

Fahrt entlang der Fjordküste von Ostisland (Austurland), hier mit einem Stopp am Lónsfjördur.
Fahrt entlang der Fjordküste von Ostisland (Austurland), hier mit einem Stopp am Lónsfjördur. © Holger Rüdel

Austurland, der Osten von Island, ist Einsamkeit pur.

2008 wurden 1,7 Einwohner pro Quadratkilometer in dieser Region gezählt. Die Chance, hier einem Polarfuchs oder Rentier zu begegnen, dürfte höher sein, als einen Menschen zu treffen.

Austurland – der Osten Islands als Geheimtipp

Diese Unberührtheit macht Austurland zu einem Geheimtipp für Island-Touristen, die es nicht nur wegen der berühmten Gletscher, Vulkane und Wasserfälle auf die Insel im Nordatlantik zieht. Der Osten Islands ist vielmehr ein optimales Ziel für entschleunigtes Reisen abseits der touristischen Hauptströme. Erst dann öffnet sich der Blick für die karge Schönheit dieser Region.

Alleine in der Landschaft von Ostisland (Austurland), hier abends am See Mjóavatn.
Alleine in der Landschaft von Ostisland (Austurland), hier abends am See Mjóavatn. © Holger Rüdel

Da sind zunächst die grandiosen Ostfjorde, die man bei einer Fahrt auf der Küstenstraße Bucht für Bucht als Panorama vor Augen hat. Bis zu 1.000 Meter ragen die schroffen Basaltfelsen aus dem Atlantik empor. Der ostisländische Schriftsteller Gunnar Gunnarsson (1889-1975) beschrieb diese steilen Fjordflanken als „Stufengebirge, die oft wie Schiffsschnäbel gegen das Meer stehen, Steven bei Steven, eine versteinerte Riesenflotte“. 

Am Ende der Fjorde ducken sich kleine Fischerorte wie zum Beispiel Djúpivogur, Fáskrúðsfjörður und Eskifjörður. Mit ihren mitunter roten Holzhäusern bilden sie leuchtende Farbtupfer in der ansonsten vom graublauen Meer bestimmten Küstenlandschaft.

 

Kontraste: Reyðarfjörður und Stuðlagil

Alles andere als pittoresk ist dagegen das Erscheinungsbild von Reyðarfjörður. Hier errichtete der US-Konzern Alcoa direkt an der Küstenstraße ein gigantisches Aluminiumwerk. Ausschließlich für die Stromversorgung dieses Unternehmens wurde 2006 für umgerechnet mehr als eine Milliarde Euro ein mächtiger Staudamm gebaut. Dieses umstrittene Projekt griff massiv in die Natur des ostisländischen Hochlandes ein.

Dramatische Wolkenstimmung am Berufjörður in Ostisland (Austurland).
Dramatische Wolkenstimmung am Berufjörður in Ostisland (Austurland). © Holger Rüdel

2016 entdeckte der Isländer Einar Páll Svavarsson eine überraschend positive Seite dieses Umweltdesasters: Durch die drastische Senkung des Wasserspiegels war in dem Tal des aufgestauten Gletscherflusses Jökla der Basalt-Canyon Stuðlagil in seiner ganzen Größe und  Schönheit sichtbar geworden.

Stuðlagil – dieses neues Juwel in der Landschaft von Island – ist definitiv ein Grund, den einsamen Osten der Insel im Nordatlantik zu erkunden – am besten mit einem robusten Allrad-Wohnmobil wie zum Beispiel dem Hymer ML-T580 im Verleih von AllRoad Reisemobile in Chemnitz. 

Die Luftaufnahmen entstanden mit einer Hasselblad L1D-20c (DJI Mavic 2 Pro).

 

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