Fisherman in Mokoro Okavango Delta Botswana by David Doubilet
Um in der Menge großartiger Fotos, die jeden Tag weltweit aufgenommen und publiziert werden, mit den eigenen Motiven aufzufallen , muss sich auch ein Könner wie der Unterwasserfotograf David Doubilet immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Das hier vorgestellte Bild entstand 2002 im Okavango-Delta im Süden Afrikas – ein wildes, aufregendes Paradies für Taucher mit klarem Wasser und märchenhaft anmutenden Seerosen. Aber dieses traumhafte Gewässer birgt eine tödliche Gefahr: jede Menge Krokodile, die auf Beute lauern. „Überall, wo wir uns aufhielten, waren Krokodile in der Nähe“, beschrieb Doubilet die Situation. „Es war, als würde man mit Dinosauriern schwimmen. Wir waren extrem vorsichtig und schauten immer wieder in alle Richtungen. Als weitere Sicherheitsmaßnahme tauchten wir nie zwei Mal an der gleichen Stelle. Warum? Weil Krokodile die Anwesenheit von Beute durch deren Bewegungen im Wasser spüren und sich dann in den Hinterhalt legen. Einmal kam ich zurück zu einem Ort, der sich als perfekt für mein Projekt erwiesen hatte, entdeckte aber zum Glück rechtzeitig ein Monster-Krokodil von über fünf Metern Länge auf der Lauer.“ Unter diesen schwierigen, ja lebensgefährlichen Bedingungen glückte David Doubilet dieses ungewöhnliche Bild eines afrikanischen Fischers in seinem Einbaum, der durch seine aufrechte Haltung und den Strahlenkranz des Gegenlichts wie eine religiöse Statue erscheint. „Das ist die Anmutung, die ich mag“, notierte Doubilet. „Das Bild hat eine surreale Wirkung – für mich das, was Afrika verkörpert.“
Dieser Beitrag erschien am 3. Mai 2014 im Schleswig-Holstein Journal, dem Magazin des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, als Fortsetzung meiner Artikelserie über das Werk von David Doubilet.
Die Ausstellung mit den Bildern des renommierten Unterwasserfotografen startet am 16. Mai 2014 im Stadtmuseum Schleswig – kombiniert mit einer bundesweit einmaligen Sonderveranstaltung: „David Doubilet live in Schleswig” ebenfalls am 16. Mai um 20 Uhr (Festsaal des dänischen Gymnasiums A. P. Møller-Skolen). Vorverkauf bei allen bekannten VVK-Stellen in Schleswig oder per E-Mail: stadtmuseum@schleswig.de