Art Wolfe – Grand Prismatic Spring

Grand Prismatic Spring im Yellowstone Nationalpark aus der Luft © Art Wolfe / www.artwolfe.com
Grand Prismatic Spring im Yellowstone Nationalpark aus der Luft © Art Wolfe / www.artwolfe.com

Art Wolfe ist einer der bedeutendsten Naturfotografen der Gegenwart. Das Schleswiger Stadtmuseum zeigt vom 3. Juni bis zum 30. Oktober 2016 die weltweit erste Retrospektive des Amerikaners unter dem Titel „Die Erde ist mein Zeuge“. Das Schleswig-Holstein Journal, das Magazin des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages, stellt in einer von mir verfassten Serie die besten Fotos von Art Wolfe vor. Am 21. Mai 2016 erschien mein Beitrag über das Luftbild der Grand Prismatic Spring im Yellowstone Nationalpark:

Ein Bild wie aus einer anderen Welt: Grand Prismatic Spring, die berühmteste „bunte“ Thermalquelle im Yellowstone Nationalpark, mit den Augen von Art Wolfe gesehen. Der Yellowstone Nationalpark, im Westen der USA in den Rocky Mountains gelegen, ist nicht nur der älteste Nationalpark der Welt, sondern mit seinen 10.000 heißen Quellen und 300 Geysiren ein einzigartiges geothermisches Wunderland: Bunte thermophile Bakterien und Algen tauchen die vulkanische Landschaft an vielen Stellen in ein Meer von Farben, mineralische Ablagerungen aktiver oder erloschener Quellen schaffen bizarre Strukturen, und in dem ganzjährig warmen Wasser mancher Fließgewässer gedeihen selbst im Winter sattgrüne filigrane Pflanzen. Höhepunkt dieses von der Natur geschaffenen Gesamtkunstwerkes ist Grand Prismatic Spring, die größte Thermalquelle der USA. Allerdings: Um diesen Pool mit seiner unwirklich erscheinenden Färbung zu erleben und zu fotografieren, muss man hoch hinaus, denn nur von oben erschließt er sich in seiner überwältigenden Schönheit. Art Wolfe nutzte einen Helikopter-Service, wie er mir verriet, als ich ihn nach der Entstehungsgeschichte seiner Aufnahme fragte. „Durch den Hubschrauber konnte ich genau die Position in der Luft wählen, die ich brauchte, um die Terrassen rings um den Pool, auf denen sich Mineralien abgelagert haben, in die Komposition einzubeziehen und die magische Wirkung der Szene zu verstärken, die an ein abstraktes Gemälde erinnert.“ Als Alternative zur teuren Miete eines Helikopters wird ein Aufstieg auf einen steilen, mit umgestürzten Bäumen gespickten Berg in der Nähe von Grand Prismatic Spring als Geheimtipp gehandelt. Ich selbst bin diesem Vorschlag gefolgt und habe den Kraftakt nicht bereut angesichts des fantastischen Ausblicks, der allerdings mit der eindrucksvollen Vogelperspektive in der Aufnahme von Art Wolfe nicht direkt vergleichbar ist. Wer übrigens auf die Idee kommt, Kamera-Drohnen einzusetzen, sollte diesen Gedanken schnell verwerfen. Im August 2014 stürzte das ferngesteuerte Aufnahmegerät eines Niederländers in die Grand Prismatic Spring. Die Folge: 3.000 Dollar Strafe für den Fotografen und möglicherweise negative Auswirkungen auf die Balance der Wasserqualität im Pool.

 

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