Jökulsárlón ist eine Gletscherlagune, die an den Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands angrenzt. In ihrem blauen Wasser schwimmen tausende Eisberge aus der umliegenden Breiðamerkurjökull-Gletscherzunge, die zum größeren Vatnajökull-Gletscher gehört.
Jökulsárlón zählt zu den bekanntesten Touristenattraktionen Islands und ist aus meiner Sicht der absolute landschaftliche Höhepunkt bei einem Besuch der Insel im Nordatlantik.
Jökulsárlón – eine Welt aus Wasser und Eis
Tagsüber ist die Gletscherlagune das Ziel tausender Touristen – trotz der beträchtlichen Entfernung zur Hauptstadt Reykjavík, wo die meisten Island-Besucher landen. Ab dem späten Nachmittag wird es dann ruhiger. So lässt es sich viel entspannter fotografieren, zumal die Chancen auf eine fantastische Lichtstimmung mit sinkender Sonne steigen.
Der Anblick der Gletscherlagune verändert sich ständig, je nach Tageslicht, Jahreszeit und Wetter. Besonders eindrucksvolle fotografische Perspektiven ergeben sich bei Gegenlicht am späten Abend, wenn die Sonne hinter den Gletschern untergeht.
Die Lagune fließt durch einen kurzen Wasserlauf in den Atlantischen Ozean und hinterlässt dabei Eisbrocken auf dem schwarzen Sandstrand – ein faszinierender Kontrast und eine weitere Möglichkeit für spannende Fotografien.
Jökulsárlón vergrößert sich von Jahr zu Jahr und besitzt zurzeit eine Fläche von 18 km². Der Gletschersee ist bis zu 248 Meter tief. An den Ufern lassen sich zahlreiche Küstenseeschwalben und Arktische Raubmöwen beobachten. Mit viel Geduld und dem richtigen Equipment für die Vogelfotografie kann es gelingen, eindrucksvolle Bewegungsstudien dieser Vögel inmitten der Eiswelt einzufangen. Manchmal hilft aber auch eine Portion Glück, wenn sich – wie bei dieser Aufnahme – eine Küstenseeschwalbe dekorativ auf der Spitze eines Eisbergs niederlässt.
Der Gletschersee diente übrigens bereits als Schauplatz für bekannte Filmproduktionen wie James Bond („Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“) sowie Tomb Raider.
Per Zodiac auf dem Jökulsárlón
Kann man die Gletscherlagune per Schiff erkunden? Ja, dafür bieten sich zwei Möglichkeiten: per Amphibienboot oder mit einem Zodiac (Schlauchboot) im Rahmen einer geführten Tour. Im wendigen Zodiac kommt man den Eisbergen – und, wie das folgende Bild zeigt, auch den Lebewesen der Lagune – besonders nahe.
Einige Eisberge sind leuchtend blau, andere besitzen graue Streifen von den Ascherückständen früherer Vulkanausbrüche. Je nach Art der Eisberge, die in der Lagune schwimmen, kann Jökulsárlón von Monat zu Monat ganz unterschiedlich aussehen. Aus diesem Grund wird die Lagune auch bei wiederholten Besuchen nie langweilig.
Nach zwei ausgefüllten Tagen am Jökulsárlón fiel der Abschied schwer. Wir mochten uns von dem sich ständig wandelnden Anblick dieser grandiosen Welt aus Wasser und Eis kaum trennen. Deshalb wird es definitiv ein Wiedersehen geben.
Die Aufnahmen entstanden mit den Kameras Nikon D800 und D850.
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