Island. Jökulsárlón

Jökulsárlón ist eine Gletscherlagune, die an den Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands angrenzt. Im Wasser schwimmen unzählige Eisberge des Vatnajökull-Gletschers. Die Lagune fließt durch einen kurzen Wasserlauf in den Atlantik. An diesem schmalen Kanal entstand dieses Bild, das die Dynamik der treibenden Eisberge sichtbar macht.
Die Gletscherlagune Jökulsárlón fließt durch einen kurzen Wasserlauf in den Atlantik. Hier entstand am späten Abend dieses Bild, das die Dynamik der treibenden Eisberge sichtbar macht. © Holger Rüdel

Jökulsárlón ist eine Gletscherlagune, die an den Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands angrenzt. In ihrem blauen Wasser schwimmen tausende Eisberge aus der umliegenden Breiðamerkurjökull-Gletscherzunge, die zum größeren Vatnajökull-Gletscher gehört.

Jökulsárlón zählt zu den bekanntesten Touristenattraktionen Islands und ist aus meiner Sicht der absolute landschaftliche Höhepunkt bei einem Besuch der Insel im Nordatlantik.

Jökulsárlón – eine Welt aus Wasser und Eis

Tagsüber ist die Gletscherlagune das Ziel tausender Touristen – trotz der beträchtlichen Entfernung zur Hauptstadt Reykjavík, wo die meisten Island-Besucher landen. Ab dem späten Nachmittag wird es dann ruhiger. So lässt es sich viel entspannter fotografieren, zumal die Chancen auf eine fantastische Lichtstimmung mit sinkender Sonne steigen.

Der Anblick der Gletscherlagune verändert sich ständig, je nach Tageslicht, Jahreszeit und Wetter. Besonders eindrucksvolle fotografische Perspektiven ergeben sich bei Gegenlicht am späten Abend wie bei diesem Motiv.
Wie aus einer anderen Welt: ein Eisberg auf dem Jökulsárlón bei Gegenlicht am späten Abend. © Holger Rüdel

Der Anblick der Gletscherlagune verändert sich ständig, je nach Tageslicht, Jahreszeit und Wetter. Besonders eindrucksvolle fotografische Perspektiven ergeben sich bei Gegenlicht am späten Abend, wenn die Sonne hinter den Gletschern untergeht.

Die Lagune fließt durch einen kurzen Wasserlauf in den Atlantischen Ozean und hinterlässt dabei Eisbrocken auf dem schwarzen Sandstrand – ein faszinierender Kontrast und eine weitere Möglichkeit für spannende Fotografien.  

Jökulsárlón vergrößert sich von Jahr zu Jahr und besitzt zurzeit eine Fläche von 18 km². Der Gletschersee ist bis zu 248 Meter tief. An den Ufern lassen sich zahlreiche Küstenseeschwalben und Arktische Raubmöwen beobachten. Mit viel Geduld und dem richtigen Equipment für die Vogelfotografie kann es gelingen, eindrucksvolle Bewegungsstudien dieser Vögel inmitten der Eiswelt einzufangen. Manchmal hilft aber auch eine Portion Glück, wenn sich – wie bei dieser Aufnahme – eine Küstenseeschwalbe dekorativ auf der Spitze eines Eisbergs niederlässt.

Jökulsárlón ist eine der berühmtesten Touristenattraktionen in Island und der Höhepunkt an der Südküste des Landes. Der Gletschersee vergrößert sich von Jahr zu Jahr und besitzt zurzeit eine Fläche von 18 km². An den Ufern lassen sich Küstenseeschwalben wie hier im Bild und Arktische Raubmöwen beobachten.
Am Jökulsárlón lassen sich Küstenseeschwalben wie hier im Bild und Arktische Raubmöwen beobachten. © Holger Rüdel

Der Gletschersee diente übrigens bereits als Schauplatz für bekannte Filmproduktionen wie James Bond („Stirb an einem anderen Tag“ und „Im Angesicht des Todes“) sowie Tomb Raider.

Per Zodiac auf dem Jökulsárlón

Kann man die Gletscherlagune per Schiff erkunden? Ja, dafür bieten sich zwei Möglichkeiten: per Amphibienboot oder mit einem Zodiac (Schlauchboot) im Rahmen einer geführten Tour. Im wendigen Zodiac kommt man den Eisbergen – und, wie das folgende Bild zeigt, auch den Lebewesen der Lagune – besonders nahe.

Im Winter tummeln sich hunderte Seehunde in der fischreichen Lagune. Aber auch im Sommer wie hier Ende Juni sind Robben zu entdecken.
Im Winter tummeln sich hunderte Seehunde in der fischreichen Lagune Jökulsárlón. Aber auch im Sommer, wie hier Ende Juni, sind Robben zu entdecken. © Holger Rüdel

Einige Eisberge sind leuchtend blau, andere besitzen graue Streifen von den Ascherückständen früherer Vulkanausbrüche. Je nach Art der Eisberge, die in der Lagune schwimmen, kann Jökulsárlón von Monat zu Monat ganz unterschiedlich aussehen. Aus diesem Grund wird die Lagune auch bei wiederholten Besuchen nie langweilig.

Man kann die Gletscherlagune per Amphibienboot oder Zodiac (Schlauchboot) im Rahmen einer geführten Tour erkunden. Im Zodiac kommt man den Eisbergen besonders nahe.
Man kann die Gletscherlagune per Amphibienboot oder Zodiac (Schlauchboot) im Rahmen einer geführten Tour erkunden. Im Zodiac kommt man den Eisbergen besonders nahe. © Holger Rüdel

Nach zwei ausgefüllten Tagen am Jökulsárlón fiel der Abschied schwer. Wir mochten uns von dem sich ständig wandelnden Anblick dieser grandiosen Welt aus Wasser und Eis kaum trennen. Deshalb wird es definitiv ein Wiedersehen geben. 

 

Die Aufnahmen entstanden mit den Kameras Nikon D800 und D850.

Bilder aus dieser Serie sind in der Ausstellung „Island 2019. Fotografien von Holger Rüdel“ zu sehen, die bis zum 15. März 2020 im Stadtmuseum Schleswig gezeigt wird.

 

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