Geothermalgebiete sind – im Wortsinne – landschaftliche “Hot Spots” in Island, dieser Insel aus Feuer und Eis im Nordatlantik. Landmannalaugar ist die berühmteste dieser Geothermalregionen, Kerlingarfjöll die weniger bekannte – und fast noch ein Geheimtipp.
Die Anfahrt nach Kerlingarfjöll – eine Herausforderung
Das liegt sicher auch an der schwierigen Zugänglichkeit dieses Hochtemperaturgebietes mitten im isländischen Hochland. In manchen Reiseführern findet sich zwar der Hinweis, die Piste nach Kerlingarfjöll sei PKW-tauglich, aber ich kann davon nach eigener Erfahrung nur abraten. Selbst mit einem robusten Allrad-Wohnmobil wie dem Hymer ML-T580 war die Strecke eine Herausforderung und nur mit großer Konzentration zu bewältigen.
Wie ein abstraktes Gemälde: Kerlingarfjöll von oben gesehen
Die Mühe wird aber belohnt durch ein Landschaftserlebnis, das aus der Luft betrachtet wie ein perfekt komponiertes abstraktes Gemälde wirkt. Die vulkanischen Mineralien in der Bergwelt von Kerlingarfjöll sorgen für ein Feuerwerk an Farben, die je nach Witterung und Sonnenintensität zwischen dunklen Brauntönen und zarten Pastellfarben changieren.
Für spannungsreiche Kontraste in diesem Kunstwerk der Natur sorgen Schneefelder auf den Anhöhen, vereinzelte Grünflächen in den Tälern, die aus der Ferne an Oasen erinnern, und bläulich schimmernde Fließgewässer, die sich durch das Gebirge schlängeln.
Dazu kommen die Dämpfe aus der vulkanischen Unterwelt – aus den heißen Quellen, Fumarolen und Solfataren. Diese manchmal übel riechenden Ausdünstungen legen sich von oben gesehen wie Schleier über Teile der Landschaft und verleihen Kerlingarfjöll eine bizarre, fast unwirkliche Atmosphäre. Als wäre man mitten in einem Fantasy-Film.
Aufnahmegeräte: Hasselblad L1D-20c (DJI Mavic 2 Pro) und Nikon Z7.