Wanderschäferin in der Barker Heide
Ja, es gibt sie noch: Wanderschäferinnen und Wanderschäfer. Angehörige eines der ältesten Berufe der Menschheit. Auch ihre Existenz ist in dieser sich so rasant verändernden Welt akut bedroht, ähnlich wie anderes traditionelles Handwerk, ganz aktuell etwa das der Fischer in der Schlei und westlichen Ostsee.
Dabei haben die Wanderschäfereien heutzutage eine allgemein anerkannte, unverzichtbare Aufgabe in der Landschaftspflege: Hochmoore und Heiden würden ohne die Beweidung durch Schafe und Ziegen innerhalb kurzer Zeit mit Bäumen und Sträuchern zuwachsen. Die Förderung von Naturschutz und Biodiversität ist deshalb die entscheidende Triebkraft für das zeitgenössische Wanderschäfer-Handwerk, auch und gerade in Schleswig-Holstein mit seinen ausgedehnten Moor- und Heideflächen.
Im ältesten Naturschutzgebiet des Landes, der Barker Heide im Kreis Segeberg, traf ich vor einigen Tagen Birgit Voigtländer mit ihrer Herde aus 600 Schafen und einigen Ziegen. Ihre Schäferei mit dem Stammsitz in Aukrug ist einer von fünf Betrieben in Schleswig-Holstein mit wandernden Herden. Voraussichtlich im nächsten Jahr wird einer dieser Betriebe aus Altersgründen aufgeben. Dann existieren nur noch vier Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein.
Höchste Zeit also, den Fokus genauer auf dieses Thema zu richten.