Island. Arctic Henge

Ein Ort wie am Ende der Welt: Raufarhöfn, die nördlichste Siedlung in Island. Direkt am Atlantik gelegen und nur ein paar Steinwürfe vom Polarkreis entfernt. Das Klima in Raufarhöfn ist arktisch geprägt und unwirtlich. Und das Leben dementsprechend hart und entbehrungsreich. Wegen der Lage unmittelbar südlich des Polarkreises scheint im Dezember nie die Sonne und selbst im Juli durchschnittlich nur 3,8 Stunden pro Tag. Fast immer weht ein starker, salzhaltiger Wind von der See her, der dem Ort seine morbide, rostige Patina verleiht.
Arctic Henge – das „Stonehenge von Island“
1988 hatte der Ort noch 401 Einwohner. Inzwischen sind es lediglich 195. Wohl deshalb hat Raufarhöfn den Charme eines Lost Place, einer Geisterstadt. Und doch kann dieser letzte Posten der Zivilisation im äußersten Norden Islands mit einer Sehenswürdigkeit aufwarten, die in jedem einschlägigen Reiseführer erwähnt wird: Arctic Henge, auch als „Stonehenge von Island“ bezeichnet.
Gemeint ist das mehrteilige, unvollendete Steinkreis-Monument am Ortsausgang von Raufarhöfn, dessen Bau Anfang 2004 begann – inspiriert von der Idee, dem Tourismus in dieser einsamen Region mit dem erhofften größten Open-Air-Kunstwerk Islands nachhaltige Impulse zu verleihen. Thematisch sollte Arctic Henge in der Regie des isländischen Künstlers Haukur Halldórsson (1937-2024) Elemente der nordischen Mythologie aufgreifen, entlehnt aus der „Edda“, der berühmten Sammlung skandinavischer Götter- und Heldensagen.
In enger Verzahnung mit der mythologischen Aufladung des Bauwerks war geplant, Arctic Henge nach dem Vorbild von Stonehenge als komplexe Sonnenuhr zu errichten. Doch als der Förderer des Projektes, ein ortsansässiger Hotelbesitzer, im Jahr 2015 verstarb, konnte Haukur Halldórsson sein Vorhaben nicht weiterverfolgen.
Das „Stonehenge von Island“ ist bis heute unvollendet. Immerhin bilden die sechs bereits errichteten, hoch aufragenden Tore aus Basaltquadern unübersehbare visuelle Ankerpunkte in der flachen Küstenlandschaft und willkommene Fotomotive für diejenigen, die es in die Einsamkeit von Raufarhöfn verschlagen hat.
Aufnahmegerät: Nikon D7000, für die monochrome Infrarot-Fotografie (Wellenbereich 830 nm) modifiziert. Objektiv: AF-S DX Nikkor 10-24 mm 1:3,5-4,5G ED.
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