Matthias Nanz – ein Fischer an der Schlei: Invasion der Kormorane
Am 24. Februar 2020 hat Schleifischer Matthias Nanz Neuigkeiten für mich: „Geh mal morgen an das Schleiufer bei Haddeby und schau dir das Spektakel mit den schwarzen Vögeln auf dem Südufer der Möweninsel an. Das sind unfassbar viele!“
Kormorane – die umstrittenen Räuber
Schwarze Vögel? Gemeint sind hier nicht Raben, sondern Kormorane, von Fischern mitunter auch „schwarze Pest“ genannt. Wohl an keinem anderen einheimischen Tier scheiden sich die Geister so sehr wie beim Kormoran. Als Nahrungskonkurrent des Menschen lange Zeit intensiv bejagt, galt der Kormoran um 1920 in Mitteleuropa als ausgerottet. Mittlerweile sollen in Deutschland wieder rund 25.000 Brutpaare leben. In Schleswig-Holstein wurden im Jahr 2017 2.800 Brutpaare gezählt. Davon leben mehr als 40 Prozent an der Nordseeküste und Unterelbe, ein weiteres Drittel an der Ostseeküste. Die restliche Verbreitung konzentriert sich auf das Binnenland, insbesondere den Bereich der Plöner Seen.
2010 wählten der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern den Kormoran zum „Vogel des Jahres“. Die beiden Verbände wollten sich damit offensiv für den Schutz des Kormorans einsetzen, der „nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse und Küsten wieder zu Tausenden geschossen und vertrieben wird“, wie es in der Begründung formuliert wurde. Diese Wahl löste unter Fischereiverbänden und Anglervereinen einen Proteststurm aus. Ihre Interessenvertreter argumentierten, dass große Populationen von Kormoranen die Fischbestände drastisch reduzieren und nachhaltigen Schaden durch die Vernichtung der Jungfische anrichten können. Deshalb müsse es möglich sein, das Kormoran-Vorkommen zu kontrollieren.
Bei dieser bis heute kontrovers geführten Diskussion ist unbestritten, dass Kormorane große Mengen Fisch bei ihren Unterwasser-Raubzügen am Tag erbeuten und vertilgen: Es sind zwischen 300 und 500 Gramm pro Vogel. Daher liegt auf der Hand, dass eine lokale Kormoran-Population von einigen hundert, vielleicht sogar mehr als tausend Vögeln zumindest vorübergehend zu einem drastischen Rückgang der Fischbestände in dem betreffenden Gewässer führen kann.
Invasion der Kormorane auf der Möweninsel
Als ich heute Vormittag, dem Hinweis von Matthias Nanz folgend, auf das Südufer der Möweninsel vor Schleswig schaue, sehe ich in der Ferne nichts als die schwarzen Körper der Kormorane, dicht an dicht wie eine einzige Phalanx.
Aus der Luft wird die Invasion der gefiederten Unterwasserjäger in ihrer ganzen Dimension sichtbar: Es sind wohl mehr als tausend Tiere, die sich auf der gesamten Möweninsel niedergelassen haben. Dazwischen sind – in friedlicher Koexistenz mit den Kormoranen – einige Möwen erkennbar. Es lässt sich gut beobachten, wie Kormorane einzeln oder in Gruppen von ihrem Insel-Stützpunkt zu Beutezügen in der Schlei aufbrechen bzw. von dort zurückfliegen.
„Die sind wegen der Heringe gekommen, die wir jetzt in der Schlei haben“, erklärt „Ducki“ Nanz, „aber die fressen auch alles andere, was sie erwischen können, zum Beispiel junge Barsche, Zander und Hechte. Wir Fischer sind da die Leidtragenden.“
Die Aufnahmen entstanden mit einer Hasselblad L1D-20c (DJI Mavic 2 Pro).
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